Alleine im Unternehmen?
Die Frage das Unternehmen zu verkaufen stellte sich, weil verschiedene Gesellschafter schon eine gewisse Altersstruktur erreicht hatten und niemand sonst das Unternehmen weiterführen wollte. Da stand für mich die Frage im Raum: Übernehme ich die Anteile der anderen Gesellschafter oder verkaufen wir en bloc? Wir haben uns dann für das letztere entschieden, weil ich selbst auch keinen direkten Nachfolger habe, der es hätte weiterführen können und somit fanden wir diese Lösung am sinnvollsten.
Marktluft schnuppern.
Wir wollten einfach mal eine Marktwertermittlung machen und haben uns deshalb für sonntag entschieden. Die eingegangenen Indikationen haben uns sehr überrascht, da es bei über 30 Angeboten eine riesen Spanne von „inakzeptabel“ bis zum „Wow-Effekt“ gab. Ab diesem Zeitpunkt waren wir uns sicher, dass wir uns damit auseinandersetzen müssen, das Unternehmen tatsächlich zu verkaufen. Mit dieser Resonanz hätten wir niemals gerechnet.
Verantwortung für die richtige Entscheidung.
Die Bedenken des Verkaufes waren natürlich schon da: Was passiert, wenn so ein Unternehmen verkauft ist? Mit wem hat man es zu tun, insbesondere wenn man noch im Unternehmen bleibt? Man hat ja auch eine gewisse Verantwortung für die Mitarbeiter.
Professionelle Unterstützung.
Wir haben uns immer gut aufgehoben, immer professionell beraten gefühlt. sonntag hat uns sehr unterstützt. Insbesondere bei der Erstellung des umfangreichen Datenraumes. Ohne professionelle Hilfe ist es fast unmöglich, den Betrag zu erzielen, den wir uns erwünscht hatten.
In Bewegung bleiben.
Während des Prozesses musste das Unternehmen natürlich weiterlaufen, damit wir weiterhin gute Zahlen präsentieren können. Das hat einen zwar etwas mehr beansprucht, aber ich habe auch sehr viel dabei gelernt.
Wegweisende Gespräche.
Sehr interessant waren die Gespräche mit den Bietern. Von über 400 Interessenten haben wir uns 10–15 Unternehmen herausgesucht. Mit denen haben wir vorab Gespräche geführt, um einfach auszuloten, wer zu uns passt und mit wem wir tiefere Gespräche führen wollen. Dies hat letzten Endes zu dem guten Partner geführt, der uns nun übernommen hat.
Ich bleibe!
Nach dem Verkauf des Unternehmens war es Bestandteil des Deals, dass ich noch weiterhin im Unternehmen als Geschäftsführer fungiere. Das kam mir zu Gute, da ich noch gerne ein paar Jahre arbeiten wollte. Somit kann ich noch die nächste Führungsebene soweit aufbauen, dass ich in naher Zukunft beruhigt meine Firma übergeben kann.
Rechtzeitig die Weichen stellen.
Lieber rechtzeitig an eine Veräußerung denken und nicht zu lange warten. Das Know-How des Unternehmers sollte noch ein paar Jahre nach der Übergabe im Unternehmen bleiben. Wenn man dann wirklich zu hoch im Alter oder vielleicht nicht mehr so leistungsfähig ist, dann kann das nämlich ein Problem darstellen.
Schritt nach vorn.
Das Beste an der Entscheidung, das Unternehmen zu verkaufen war eigentlich, dass mir die Last von den Schultern genommen wurde und ich das Private gesichert habe. Es ist beruhigend sagen zu können, dass in einigen Jahren andere Aufgaben warten. Und auf jeden Fall mehr Zeit für die Familie, den Hund und Hobbys!